Ludwig Kottmann
Wien, eine Reise in die Vergangenheit Die letzte Autobahngabelung links ab, am Schloss Schöbrunn vorbei, die rechte Wienzeile runter und unmittelbar vorm Karlstor rechts ein Hotel aufsuchen – dann ist man in Wien. Wir erobern die Stadt, natürlich den 1. Bezirk. Es hat sich in den vergangenen 25 Jahren nichts verändert. Bei den ermüdenden Fußmärschen durch die Stadt, habe ich noch alle meine Lieblingslokale gefunden. Den Esterhasykeller in der Naglergasse und zwischen Dom und alter Donau, den 12Apostelkeller und das Griechenbeisel. Sogar mein Lieblingslokal das „Brezlgwölb" in der Ledergasse ist noch da. Im Keller gibt’s nur Kerzenlicht, die Wirtsstube oben ist klein und wenn es draußen heiß ist, sitzt man im Hof im Schatten. Das Lokal liegt versteckt mitten in der Altstadt. Die Touristen gehen an der schmalen Gasse vorbei.  Natürlich muss man beim Figlmüller die größten Wiener-Schnitzel probieren. Die beste Burenwurst und Käsekrainer in ganz Wien gibt’s nur am Würstelstand. Jetzt genug vom Essen. Natürlich hatten wir auch ein Kulturprogramm – Dom und schöne Palais besichtigen, dem Training der Spanischen Hofreitschule beizuwohnen, eine Publicviewing (wie schreibt man das? Deutsch: Freiluftfernsehen) vor der Staatoper zuzusehen und natürlich haben wir uns eine 1. Reiheplatz in einer Loge im der Volksoper geleistet – ist ja egal, man lebt nur einmal. Die „Fledermaus“ war ausverkauft. Schloss Schönbrunn und Schloss Belvedere standen selbstverständlich auch auf unserem Programm. Und zum Schluss noch eins: wenn Ihr nach Wien kommt, müsst Ihr das Café Hawelka besuchen. Das war früher mal eine Studentenkneipe und ist noch genau so eingerichtet, wie vor hundert Jahren.
2019 Wien - ein Wiedersehen