2019 Italien
Nur 1,5 Std. Flugzeit, aber die Anreise zum Flughafen war sehr
Nur die Gipfel der Alpen ragen über dem Wolkenmeer heraus.
Nach fast 2 Wochen Regen, wieder Sonne pur und es ist sehr warm.
Monumentales Hotel aus vergangenen Zeiten, gediegen ausgestattet
und sauber – nach meinem (männlichem) empfinden. Hotel-dei-Congressi
in Castellammare-di-Stabia, einer Stadt zwischen Neapel und Sorrent.
Ausflug zur Almalfiküste.
Die Häuser kleben an den steilen Berghängen, die Straßen sind schmal
und zu den Häusern führen lange steile Treppen. Nichts für's Alter und
gefährlich für Autofahrer. Bei einer Bootsfahrt erlebt man diese
trauhafte Landschaft viel bequemer. Die Dörfer sind sehr schön. Die
kleinen romantischen Badebuchten sind meist nur mit dem Boot zu
erreichen - aber der Ort Almalfi ist wie Rüdesheimer Drosselgasse.
Ausflug nach Capri
Mit dem Schnellboot in einer knappen Stunde zu erreichen. Sonne pur,
keine Wolken. Trotz Nachsaison (Oktober) viele Besucher. Wir werden
durch das Dorf geführt, vorbei an den Villen der ganz Reichen und der
5-Sterne-Hotels. Luxusgeschäfte ohne Preise in den Schaufenstern.
Capri ist für mich wegen der vielen Menschen kein Urlaubsort, aber es
ist eine traumhaft schöne kleine Insel. Wir haben sie mit dem Boot
umfahren. Die „blaue Grotte" ist eine Gelddruckmaschine. Der Glanz
der Vergangenheit ist durch unseren Massentourismus vorbei.
Heute erobern wir die Stadt Sorrent. Wir sind nicht die Einzigen. Ein
Kreuzfahrtschiff hat einige tausend Besucher in die kleine Stadt (ca.
16.000 Einwohner) gespült. Man muss das alles mal erlebt haben – es
muss für die meisten Einheimischen erdrückend sein, aber es bleibt viel
Geld in der heimischen Wirtschaft.
Ja, Sehenswürdigkeiten in der geschichtsträchtigen Altstadt haben
wir auch bewundert.
Heute besichtigen wir die Stadt, in der wir schon seit Tagen leben.
Wenn man aus dem mittleren Alter herausgewachsen ist, will man nach
dem langen Abendessen im Hotel, nicht mehr das Nachtleben der Stadt
erobern. Castellamare-di-Stabia ist eine Hafenstadt im Golf von
Neapel, in der Nähe von Pompei. Die Fassaden der Häuser könnten alle
eine Schönheitskur vertragen, vielleicht ist die Farbe in Italien sehr
teuer. Überall sieht man die frisch gewaschene Wäsche vor den
Fenstern hängen. In den engen Gassen riecht es nach Fisch und
Gemüse. Alles, was man zum Leben braucht, gibt es in den vielen kleinen
Läden – kein Aldi, Lidl und Co. in Sicht. Die Italiener sind offensichtlich
die temperamentvollsten Autofahrer. Mit ihren Kleinwagen parken sie
nicht nur in den engen Gassen, sie können sogar zentimetergenau an
Einem vorbeifahren. Deren Kotflügel sehen genau so aus, wie bei
meinem Auto. Die Frauen sind auffallend gut gekleidet und auf der
Uferpromenade küssen sich die Liebenden wie überall auf der Welt.
Nach Stunden der Stadtwanderung erhole ich mich auf der
Dachterrasse des Hotels und genehmige mir ein gut gezapftes großes
Pompei war heute auf dem Programm. Eine komplette Stadt aus der
Antike wurde durch den Vulkanausbruch 79 nach Chr. konserviert. Man
lebt plötzlich in dieser Welt, geht kreuz-und-quer durch die Straßen,
Plätze, Wohnhäuser, Kaufläden, Restaurants und sogar Imbissstände.
Und das alles vor 2000 Jahren. Am beeindruckendsten waren für mich
die Gipsmodelle der verschütten Menschen und Tiere.
Am Nachmittag fuhren wir auf den Vesuv mit seiner charakteristischen
Vulkanlandschaft. Abschluss war eine Weinprobe am Fuß des Vulkans.
Wir erobern Neapel und dachten an Camorra und Kriminalität. Uns
wurde erst einmal in der 1,5 Millionenstadt die vornehmen und sauberen
Ortsteile gezeigt. Zu Fuß haben wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt
und die Altstadt besichtigt. In den engen Gassen, in die fast kein
Sonnenlicht hineinfindet, gab es viel Polizei und es war ratsam, die
Hand in der Hosentasche, das Portemonnaie festzuhalten. Auf der
Hauptstraße gab es auffallend viele Herrenausstatter. Ich brauche
keine neuen Klamotten, die reichen noch zehn Jahre. Besonders
auffallend sind die vielen leichten Motorräder und -roller. Für die
gelten keine Verkehrsregeln. Die sind Weltmeister im
Geschicklichkeitsfahren – da kommen unsere protzigen schweren Biker
mit Ledergeruch nicht mit.
Jetzt ist wieder die Zeit für die Hoteldachterrasse bei einem frisch
gezapften Bier.
Das war unsere Lidl-Pauschalreise. Viel erlebt fahren wir glücklich
wieder nachhause.
Almalfiküste
Capri
Neapel
Castellammare-di-Stabia
Pompeji
Hotel Dachterasse